Eigenes FSJ-Projekt im Ausland
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magniv (05.09.2011)
Hallo,
Ich heiße Timo, bin 22 Jahre alt und komme aus einer kleinen Stadt nahe Stuttgart. Ich mache gerade mein Abitur über den zweiten Bildungsweg an einer Technischen Oberschule. Schreibe dann im Frühjahr/Sommer 2012 mein Abi. An unserer Schule läuft gerade ein trilaterales Austauschprogramm mit Schülern aus Israel. Diese Schüler waren bereits im Juli in Deutschland. Ich werde im Oktober nach Israel fliegen. Es hat mich unglaublich beeindruckt, selbst erleben zu dürfen, wie die arabischen und jüdischen Israelis miteinander umgehen, welche Vorurteile sie haben und wie sie doch das Eis zum schmelzen brachten. Ich war schon immer an anderen Ländern, deren Bewohner und Kulturen interessiert. Ich denke ein FSJ im Ausland wäre genau das richtige für mich. Einerseits gänzlich andere Eindrücke erhalten, ein Land nicht nur aus der Sicht eines "Urlaubers" sehen. Andererseits den Menschen in diesem Land etwas Gutes tun und schließlich die dortige Sprache lernen.
Ich stehe nun vor der schweren Frage in welches Land ich gerne gehen möchte. Es gibt unzählige Möglichkeiten, jedes Land hat seine eigenen Reize. Wichtig ist auch die Frage, welche Sprache ich lernen oder weiterhin ausbauen will: Spanisch/Englisch/Hebräisch oder doch eine völlig neue Sprache.
Als eigenes Projekt dachte ich an Öffentlichkeitsarbeit, arbeiten mit Kindern/Jugendlichen oder Tätigkeiten im Ökologischen Bereich. Meiner Meinung nach ist das Internet überfüllt mit teilweise erheblich veralteten und unstrukturierten Informationen. Auch habe ich bisher keine passende Organisation in meiner Nähe gefunden. Meistens sind Organisationen mit interessanten Programmen in Berlin oder Bonn. Diese Lage ist denkbar schlecht, wenn man an die Vor-/Nachbereitungsseminare denkt. Dank dieser Seite kommt etwas Licht ins "Freiwillgendienst im Ausland"-Dunkel!
Oft ist die Rede von einem Spenderkreis, wie soll dieser aufgebaut werden... teilweise verlangen Organisationen mind. 15 Personen, die á 12 im Monat spenden. Auch habe ich gelesen, dass man nicht gezwungen werden kann einen solchen Spenderkreis aufzubauen, womit der Träger die 150 monatlich selbst bezahlen muss. Auch gibt es unterschiedlichste Angaben zu Teilnahmegebühren. Je nach Träger belaufen diese sich teilweise auf knapp 3000!!! M.M.n. utopisch, zumal ich 1 Jahr freiwillig im Ausland arbeite.
Wie baue ich nun ein eigenes Projekt auf, wo finde ich eine passende Stelle oder Trägerorganisation?
Ich bin im Moment etwas aufgeschmissen und scheinbar auch etwas spät dran, wenn bei den meisten Organisationen der Bewerbungsschluss zum 1.11.2011 für 2012 ist.
MfG und vielen Dank im Voraus...
Timo
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magniv (05.09.2011)
Sollte dies das falsche Forum sein, bitte ich um Entschuldigung und eine Verschiebung.
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Heiner (05.09.2011)
Ein eigenes Projekt findest du am besten durch lokale Kontakte in deiner Zielregion. Du musst dort alles über deinen Einsatzort, deine Unterkunft und deine Betreuung abklären und dich danach an einen staatlich anerkannten Träger in Deutschland wenden und fragen ob sie dein Projekt anerkennen. Diese müssen dann mehrere Verträge mit der Einsatzstelle machen und verschiedene Anträge einreichen.
Wo genau dein Wunschträger sitzt ist eigentlich egal. Für die Seminare kann man auch mal hinfahren
Zu den Kosten:
Im Weltwärts Programm kann man niemanden zwingen zu Spenden aber ohne Spenden könnten die Projekte nicht durchgeführt werden. Einige Projekte kosten z.B. 9000 Euro / Jahr, welche durch den Träger aufgebracht werden müssen. Wenn die Freiwilligen nicht die 150 Euro / Monat spenden würden, könnte das gar nicht finanziert werden. Diese Kosten entstehen hauptsächlich durch die verpflichtenden Seminare, Versicherungen, Betreuung, Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld, etc.
Zur Frage warum du bezahlen muss, möchte ich aus unserem Workcamp FAQ zitieren
Warum soll ich für die Teilnahme an einem Workcamp bezahlen?Diese Frage stellen sich die meisten Freiwilligen, immerhin arbeitest du ja in den Projekten. Tatsächlich bezahlst du aber nicht für deine Arbeit, sondern für deine Verpflegung, Unterkunft, Betreuung usw. Diese Kosten können die Projekte leider nicht selber tragen hätten sie das Geld würden sie davon Einheimische einstellen.
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magniv (05.09.2011)
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wie komme ich nun aber zu "lokalen Kontakten" wo finde ich da Adressen?
Werden die Kosten für die Reise und Unterkunft am Seminarort übernommen, oder muss man diese auch selbst aufbringen?
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Heiner (05.09.2011)
Entsprechende Kontakte must du schon selbst finden, da kann dir keiner helfen. Wenn du keine hast ist das einfachste sich auf ein normales Projekt eines Vereines zu bewerben.
Die Seminarkosten sind in den "Preisen" eigentlich immer mit drinnen.
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