Erfahrungsbericht Sri Lanka
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- Sri Lanka
- Träger
- New home Beruwala e.V. e.V.
- Freiwillige/r
- Rieke G.
Singharaja Garden / Yattapatha / Pelawatta
Singhaja Garden fand ich ueber das Internet â und sobald die ersten Bilder auf dem Bildschirm auftauchten wusste ich: Da muss ich hin.
So schön wie auf den Fotos wirdâs schon nicht sein, dachte ich. Überraschung: doch. Mit einer anderen Praktikantin wurden wir von Edna und Alli vom Flughafen in Colombo abgeholt und zum Glück verwandelten sich Verkehrsschlanngen, Hitze und staubige Straßen in grüne Landschaften, Teefelder, eine angenehme Temperatur und â zum Unglück â miese Strassen.
Wir erreichten die ECO Lodge, gelegen zwischen Teefeldern und Regenwald, und ich merkte, dass Bilder übertroffen werden könnenâ¦
Bevor dieser Praktikumsbericht zu einer Liebeserklärung gerät â ein paar Fakten zu meinem Praktikum.
Nach 3 Tagen Eingewöhnungszeit, begannen Linda und ich unser Praktikum in der Preschool. Preschool = Vorschule.
Diese Schule, vom Verein New Home Beruwala, unterstütz liegt im Pelawaththa, einem Dorf etwa 12 km entfernt. Mit dem Bus bedeutete das: 40 minütige höchst ungemütliche Fahrt aufgrund von Überfüllung. Mit dem Tuktuk ging es schneller â es sei denn man hat eine Reifenpanne, wie wir am ersten Tag. Wunderbar ist der Weg, wenn man auf einem Mofa sitzt. Dann fliegen die Teefelder nur so vorbeiâ¦
Es gibt 2 Klassen: Linda ging zu den etwas älteren Kindern, ich zu den jüngeren. In den ersten Schultagen stellte ich mir oft die Frage: Was tue ich hier eigentlich? Zunächst lautete die Antwort: gar nichts.
Alle mussten sich erst aneinander gewöhnen. Zunächst saß ich nur herum und lächelte. Wenn ich mit meinen 3, 4 singalesischen Ausdrücken die Kinder ansprach, half das nicht viel. Trotzdem war es wunderbar, wie im Laufe der Zeit alle mutiger und auch liebevoller wurden. Die im Grunde sehr netten und bemühten Lehrerinnen gaben mir auch kleine Aufgaben, wie Übungen in die Hefte schreiben oder ein Lied vorsingen. Da meine Kinder mit 4 Jahren doch sehr jung waren, bastelten und malten wir viel, wobei ich immer gut helfen konnte.
Nach einigen Tagen fühlte ich mich recht wohl in meiner Klasse. Doch 10 Tage reichten sicher nicht aus, um eine richtige Aufgabe im Schulalltag auszufüllen. So blieb ich doch oft eher Beobachter.
Das war oft interessant: Viel war anders, auch die Erziehungsmethoden und Ansprüche. Bei 40 Kindern waren die Lehrerinnen oft einfach damit beschäftigt, sie zur silence zu ermahnen, weinende Kinder zu trösten oder Streit zu schlichten. Selten waren Momente, das alle auf ihren Stühlen saßen und still waren.
Darüber musste ich viel nachdenken. Kann man von 4-jahrigen erwarten, still zu sitzen und sorgfältig vorgezeichnete Schafe und 5en auszumalen? Und ist das erstrebenswert? In Sri Lanka ist Disziplin wichtig. Das die Erziehungsmethoden dort anders sind als in Deutschland war mir klar. Trotzdem war ich verblüfft, als die Lehrerinnen zum Stock griffen. Das geschah dann zwar nie, um wehzutun, sondern war eher eine Geste â doch diese Geste passte mir gar nicht.
Doch das war etwas, was man lernen musste â und gut konnte, da Edna und Alli und Kamanis Familie zusammenlebt.
Auf der ECO-Lodge lebten wir eng mit Singalesen zusammen, eine der eindrücklichsten Erfahrungen. Das tolle daran war: Man war nicht nur Tourist und Weißer. Man gehörte ein bisschen dazu. Das das Zusammenleben nicht immer konfliktfrei ist, ist klar.
Nachdem die Preschoolzeit zu Ende ging, hatten wir viel Freizeit. Wir halfen ein wenige beim Streichen: jippejajajipijipijei: Auf der ECO-Lodge gibt es immer was zu tun. Der âAlltagâ, wenn man diese wunderbaren Tage überhaupt als Alltag bezeichnen kann, war geprägt vom Teetrinken und im poolgeplansche mit den Kindern. Besonders schön war es, am Streichtag mit den anderen Arbeitern zusammen Tee zu trinken. Was die wohl so sagten?
Oft spielte ich mit den Kindern, außerdem bekamen die Lodge-Bewohner oft Besuch. Dann konnte man über Toleranz nachdenken oder mit dem âRetter des Regenwaldesâ reden. Zu einem schönen Tag gehörte â ganz wichtig - die Yogastunde mit Edna. Sichelich ist Yoga nicht jedermanns Sache- mir machte das viel Spaß. Einfach auf seinen Körper und Gleichgewicht achten. In schöner Atmosphäre mit Musik und Duftkerzen.
Einiges über Tourismus bekam ich auch mit. Wenn man mit Edna und Alli eine Tour durchs Land macht, dann sind sie stets auf der Suche nach schönen Hotels oder auch nach kulinarischen Tipps. Während meines Aufenthaltes waren zweimal Gäste in den Bungalows. Da die Lodge doch sehr familiär angelegt ist, ist der Kontakt zu den Gästen immer da. Das ist einerseits sicher bereichernd, andererseits auch anstrengend.
4 Wochen reichten, um dem Land ein bisschen näher zu kommen. Durch eine Tour an die Küste erlebten wir andere Landschaften. Durch das scharfe Essen erlebten wir die echte singhalesische Küche. Bei einem tollen Fest mit Nachbarn und Mitarbeitern die Feierkultur. Aber auch über das âFremdseinâ erfuhr ich viel. Das es nicht so einfach ist, in einem fremden Land etwas aufzubauen. Mich würde es auch einfach nerven, dass alle einen anstarren, weil man anders aussieht. Nach meinem Aufenthalt im Dschungel besuchte ich noch Freunde in Colombo. Hier erlebte ich einerseits ein völlig anders Leben: gute Bildung und ein guter Lebensstandart, sehr viel westlicher orientiert und offener. Manchmal hatte ich den Eindruck, die Menschen im Colombo, die auf gute Schulen gehen und zum Studium ins Ausland, wissen gar nicht, wie viele arme Menschen es im ihren Land gibt. Edna und Alli helfen vielen aus ihrer Armut heraus. Ich bewundere Euch!
Sri Lanka und seine Bewohner â for ever in my heart.
So schön wie auf den Fotos wirdâs schon nicht sein, dachte ich. Überraschung: doch. Mit einer anderen Praktikantin wurden wir von Edna und Alli vom Flughafen in Colombo abgeholt und zum Glück verwandelten sich Verkehrsschlanngen, Hitze und staubige Straßen in grüne Landschaften, Teefelder, eine angenehme Temperatur und â zum Unglück â miese Strassen.
Wir erreichten die ECO Lodge, gelegen zwischen Teefeldern und Regenwald, und ich merkte, dass Bilder übertroffen werden könnenâ¦
Bevor dieser Praktikumsbericht zu einer Liebeserklärung gerät â ein paar Fakten zu meinem Praktikum.
Nach 3 Tagen Eingewöhnungszeit, begannen Linda und ich unser Praktikum in der Preschool. Preschool = Vorschule.
Diese Schule, vom Verein New Home Beruwala, unterstütz liegt im Pelawaththa, einem Dorf etwa 12 km entfernt. Mit dem Bus bedeutete das: 40 minütige höchst ungemütliche Fahrt aufgrund von Überfüllung. Mit dem Tuktuk ging es schneller â es sei denn man hat eine Reifenpanne, wie wir am ersten Tag. Wunderbar ist der Weg, wenn man auf einem Mofa sitzt. Dann fliegen die Teefelder nur so vorbeiâ¦
Es gibt 2 Klassen: Linda ging zu den etwas älteren Kindern, ich zu den jüngeren. In den ersten Schultagen stellte ich mir oft die Frage: Was tue ich hier eigentlich? Zunächst lautete die Antwort: gar nichts.
Alle mussten sich erst aneinander gewöhnen. Zunächst saß ich nur herum und lächelte. Wenn ich mit meinen 3, 4 singalesischen Ausdrücken die Kinder ansprach, half das nicht viel. Trotzdem war es wunderbar, wie im Laufe der Zeit alle mutiger und auch liebevoller wurden. Die im Grunde sehr netten und bemühten Lehrerinnen gaben mir auch kleine Aufgaben, wie Übungen in die Hefte schreiben oder ein Lied vorsingen. Da meine Kinder mit 4 Jahren doch sehr jung waren, bastelten und malten wir viel, wobei ich immer gut helfen konnte.
Nach einigen Tagen fühlte ich mich recht wohl in meiner Klasse. Doch 10 Tage reichten sicher nicht aus, um eine richtige Aufgabe im Schulalltag auszufüllen. So blieb ich doch oft eher Beobachter.
Das war oft interessant: Viel war anders, auch die Erziehungsmethoden und Ansprüche. Bei 40 Kindern waren die Lehrerinnen oft einfach damit beschäftigt, sie zur silence zu ermahnen, weinende Kinder zu trösten oder Streit zu schlichten. Selten waren Momente, das alle auf ihren Stühlen saßen und still waren.
Darüber musste ich viel nachdenken. Kann man von 4-jahrigen erwarten, still zu sitzen und sorgfältig vorgezeichnete Schafe und 5en auszumalen? Und ist das erstrebenswert? In Sri Lanka ist Disziplin wichtig. Das die Erziehungsmethoden dort anders sind als in Deutschland war mir klar. Trotzdem war ich verblüfft, als die Lehrerinnen zum Stock griffen. Das geschah dann zwar nie, um wehzutun, sondern war eher eine Geste â doch diese Geste passte mir gar nicht.
Doch das war etwas, was man lernen musste â und gut konnte, da Edna und Alli und Kamanis Familie zusammenlebt.
Auf der ECO-Lodge lebten wir eng mit Singalesen zusammen, eine der eindrücklichsten Erfahrungen. Das tolle daran war: Man war nicht nur Tourist und Weißer. Man gehörte ein bisschen dazu. Das das Zusammenleben nicht immer konfliktfrei ist, ist klar.
Nachdem die Preschoolzeit zu Ende ging, hatten wir viel Freizeit. Wir halfen ein wenige beim Streichen: jippejajajipijipijei: Auf der ECO-Lodge gibt es immer was zu tun. Der âAlltagâ, wenn man diese wunderbaren Tage überhaupt als Alltag bezeichnen kann, war geprägt vom Teetrinken und im poolgeplansche mit den Kindern. Besonders schön war es, am Streichtag mit den anderen Arbeitern zusammen Tee zu trinken. Was die wohl so sagten?
Oft spielte ich mit den Kindern, außerdem bekamen die Lodge-Bewohner oft Besuch. Dann konnte man über Toleranz nachdenken oder mit dem âRetter des Regenwaldesâ reden. Zu einem schönen Tag gehörte â ganz wichtig - die Yogastunde mit Edna. Sichelich ist Yoga nicht jedermanns Sache- mir machte das viel Spaß. Einfach auf seinen Körper und Gleichgewicht achten. In schöner Atmosphäre mit Musik und Duftkerzen.
Einiges über Tourismus bekam ich auch mit. Wenn man mit Edna und Alli eine Tour durchs Land macht, dann sind sie stets auf der Suche nach schönen Hotels oder auch nach kulinarischen Tipps. Während meines Aufenthaltes waren zweimal Gäste in den Bungalows. Da die Lodge doch sehr familiär angelegt ist, ist der Kontakt zu den Gästen immer da. Das ist einerseits sicher bereichernd, andererseits auch anstrengend.
4 Wochen reichten, um dem Land ein bisschen näher zu kommen. Durch eine Tour an die Küste erlebten wir andere Landschaften. Durch das scharfe Essen erlebten wir die echte singhalesische Küche. Bei einem tollen Fest mit Nachbarn und Mitarbeitern die Feierkultur. Aber auch über das âFremdseinâ erfuhr ich viel. Das es nicht so einfach ist, in einem fremden Land etwas aufzubauen. Mich würde es auch einfach nerven, dass alle einen anstarren, weil man anders aussieht. Nach meinem Aufenthalt im Dschungel besuchte ich noch Freunde in Colombo. Hier erlebte ich einerseits ein völlig anders Leben: gute Bildung und ein guter Lebensstandart, sehr viel westlicher orientiert und offener. Manchmal hatte ich den Eindruck, die Menschen im Colombo, die auf gute Schulen gehen und zum Studium ins Ausland, wissen gar nicht, wie viele arme Menschen es im ihren Land gibt. Edna und Alli helfen vielen aus ihrer Armut heraus. Ich bewundere Euch!
Sri Lanka und seine Bewohner â for ever in my heart.