Erfahrungsbericht Nepal
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- Nepal
- Träger
- AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.
- Freiwillige/r
- Franziska
Unterrichten in einer Schule
Happy Tihar!
Letzten Freitag, also am 1. November hat das Festival "Tihar" angefangen, welches das zweitwichtigste nach "Dashain" hier ist. Freitag war kein Unterricht, dafür aber ein dance-contest in der Schule. Der war echt ziemlich cool, die Mädchen haben in Gruppen traditionelle Tänze einstudiert und die dann vor der ganzen Schule präsentiert. Dafür hatten auch alle traditionelle Kleider an, was bei den kleinen echt süß aussah. Irgendwann wurden wir dann auch auf die "Bühne" geholt und sollten mittanzen :D Das Tanzen hier ist echt etwas anders als in Europa, aber schon ziemlich lustig und es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und die Kinder und Lehrer hatten bestimmt auch viel Freude daran uns dabei zuzugucken :D

Nach den Mädchen hat noch eine Jungengruppe was vorgeführt, die haben Break Dance gemacht und ich war echt ziemlich erstaunt was unsere frechen Jungs aus der Computer Class so alles drauf haben. Danach haben noch alle "Tika" (das ist die rote Farbe auf der Stirn) bekommen und es gab Äpfel und Bananen.
Nachmittags sind wir dann ganz spontan mit einem Freund von unseren Eltern nach Ilam gefahren. Wir wurden von seinem Vater (das ist der, der unsere Handlinien vor einiger Zeit gelesen hat) eingeladen. Der wohnt in Ilam, das befindet sich im Osten Nepals. Vorher wurde uns gesagt, dass die Busfahrt 10 Stunden dauern soll, letztendlich waren wir dann aber doch 20 Stunden unterwegs. Die Busfahrt war schon ein reinstes Erlebnis. Der Bus war ein bisschen vollgestopft und so mussten wir die ersten 10 Stunden zu dritt auf zwei Sitzen verbringen, da wir über Nacht gefahren sind und eigentlich schlafen sollten, was natürlich nicht geklappt hat, war das nicht ganz so angenehm. Außerdem entsprechen sowohl die Busse als auch die Straßen nicht wirklich dem deutschen Standard, das Ganze gleicht eher einer schlechten Holzachterbahn :D
Wir mussten dann noch zwei Mal umsteigen und die letzten drei Stunden sind wir dann in einem Jeep in die Berge gefahren. Um 12 Uhr am Samstag sind wir dann endlich in Ilam angekommen! Die Landschaft dort ist einfach wunderschön.
Ilam ist bekannt für seine Teeplantagen, auf der anderen Seite der Grenze also in Indien ist das der Darjeelingtee, der ja ziemlich bekannt ist, der Ilamtee ist genau das Gleiche nur ohne den Namen.
Da waren wir ja dann in der Familie untergebracht, was glaube ich für beide Seiten am Anfang ziemlich ungewohnt und aufregend war. Für die, weil wir Weiße sind und bei denen zu Besuch waren und für uns, weil die Familie einfach so riesig war und wir dauerhaft beobachtet wurden. Zum Teil weiß ich nicht, ob man noch von Beobachten oder eher von Anstarren reden sollte :D

Beim Essen saßen wir in der Mitte und circa acht Frauen standen um uns rum, nur um uns dabei zuzugucken. Zum Teil ging uns das echt auf die Nerven Aber naja, das hat sich dann nach 2 Tagen so gut wie gelegt.
Jetzt zu "Tihar", am Freitag war der Tag an dem Krähen verehrt wurden, Samstag waren die Hunde dran, Sonntag die Kühe und am Montag Ochsen, Dienstag war (Bhai Tika=jüngerer Bruder Tika) und das war auch der große Abschluss des Festivals.
Am Sonntag wurden überall Lichterketten aufgehängt und Bilder wurden mit Farbe auf den Boden gemalt. Abends sind wir mit den Kindern rumgegangen und haben uns das alles angeguckt. Das ganze sah so aus, wie übertriebene Weihnachtsdekoration, aber es war schön.
Am Dienstag war dann der bedeutendste Tag, das ist so was wie ein Bruder-Schwester-Tag, was ich total gut finde, dass es so was hier gibt, weil dann alle Familienmitglieder Zusammenkommen, zusammen beten, essen und die Geschwister schenken sich gegenseitig was Kleines. Ich fand es total schön, dass uns die Familie da so mit einbezogen hat. Wir durften beim Beten bei denen sitzen, also das war alles auf dem Dach und wir saßen auf Teppichen. Dann haben sich die Geschwister gegenseitig Tika auf die Stirn gemacht und sich die Geschenke übergeben und jeder hat so einen Teller mit Essen drauf bekommen (Nüsse, getrocknete Früchte, Banane, Apfel, Obst von dem ich den Namen nicht weiß, nepalesisches Gebäck, ). Vorher durften wir nichts Essen und Trinken und danach, so gegen 12 Uhr gab es dann Reis.
Am Donnerstagmorgen sind wir dann wieder aufgebrochen und nach Jhapa mit dem Jeep gefahren, da sind wir Mittags angekommen und dort haben wir den Tag und auch die darauffolgende Nacht bei einem Bauern verbracht. Im Gegensatz zu Ilam und Kathmandu war es dort richtig heiß, auf jeden Fall über 30 Grad. An diesem Ort hätte ich gerne noch einige Zeit verbracht, weil es einfach super schön war und die Menschen waren ganz toll und lieb. Als wir angekommen sind haben wir erst mal Tee getrunken und Kekse gegessen mit dem Bauern, seinen zwei Neffen und seinem Enkelsohn, danach waren wir mit ihm bei seinen Reisfeldern und haben unsere Füße in einem kleinen Bach gebadet. Abends haben wir dann zusammen gekocht (Reis, Linsen und Bohnen), alles aus eigenem Anbau, und wir haben frische Milch von seiner Kuh bekommen. Beim Essen wurden dann natürlich wieder Fotos von uns gemacht. Danach haben wir noch zusammen draußen gesessen, die Ruhe genossen und uns unterhalten. Es war einfach total schön da, die Menschen sind mit ihren zwei Kühen und zwei Ziegen zufrieden und glücklich.

Am Freitagmorgen sind wir um 3 Uhr aufgestanden, um mit dem Bus in Richtung Kathmandu zu fahren. Um 20 Uhr waren wir dann auch endlich da und todmüde. Hier hat uns unsere Mama dann noch "Chau-Chaus" gemacht (das sind die Nudeln die es auch in asiatischen Restaurants gibt) und danach sind wir schlafen gegangen.
Ab heute dürfen wir die Schule nicht mehr verlassen, bis zum 20.11., da am 19. Wahlen sind, die von den Maoisten (eine sehr gewalttätige Partei) verhindert werden wollen. Die haben Streiks angekündigt und es wäre einfach viel zu gefährlich wenn wir auf die Straße gehen würden, weil die auch gerne mal jemanden umlegen ohne einen Grund dafür zu haben, sondern einfach nur um ihre Macht zu demonstrieren. Aber ich denke mal, dass das alles gut gehen wird, also keinen Grund zur Sorge.
Mehr von Franziska findest du auf ihrem Blog:
zissiblog.wordpress.com
Letzten Freitag, also am 1. November hat das Festival "Tihar" angefangen, welches das zweitwichtigste nach "Dashain" hier ist. Freitag war kein Unterricht, dafür aber ein dance-contest in der Schule. Der war echt ziemlich cool, die Mädchen haben in Gruppen traditionelle Tänze einstudiert und die dann vor der ganzen Schule präsentiert. Dafür hatten auch alle traditionelle Kleider an, was bei den kleinen echt süß aussah. Irgendwann wurden wir dann auch auf die "Bühne" geholt und sollten mittanzen :D Das Tanzen hier ist echt etwas anders als in Europa, aber schon ziemlich lustig und es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und die Kinder und Lehrer hatten bestimmt auch viel Freude daran uns dabei zuzugucken :D

Nach den Mädchen hat noch eine Jungengruppe was vorgeführt, die haben Break Dance gemacht und ich war echt ziemlich erstaunt was unsere frechen Jungs aus der Computer Class so alles drauf haben. Danach haben noch alle "Tika" (das ist die rote Farbe auf der Stirn) bekommen und es gab Äpfel und Bananen.
Nachmittags sind wir dann ganz spontan mit einem Freund von unseren Eltern nach Ilam gefahren. Wir wurden von seinem Vater (das ist der, der unsere Handlinien vor einiger Zeit gelesen hat) eingeladen. Der wohnt in Ilam, das befindet sich im Osten Nepals. Vorher wurde uns gesagt, dass die Busfahrt 10 Stunden dauern soll, letztendlich waren wir dann aber doch 20 Stunden unterwegs. Die Busfahrt war schon ein reinstes Erlebnis. Der Bus war ein bisschen vollgestopft und so mussten wir die ersten 10 Stunden zu dritt auf zwei Sitzen verbringen, da wir über Nacht gefahren sind und eigentlich schlafen sollten, was natürlich nicht geklappt hat, war das nicht ganz so angenehm. Außerdem entsprechen sowohl die Busse als auch die Straßen nicht wirklich dem deutschen Standard, das Ganze gleicht eher einer schlechten Holzachterbahn :D
Wir mussten dann noch zwei Mal umsteigen und die letzten drei Stunden sind wir dann in einem Jeep in die Berge gefahren. Um 12 Uhr am Samstag sind wir dann endlich in Ilam angekommen! Die Landschaft dort ist einfach wunderschön.
Ilam ist bekannt für seine Teeplantagen, auf der anderen Seite der Grenze also in Indien ist das der Darjeelingtee, der ja ziemlich bekannt ist, der Ilamtee ist genau das Gleiche nur ohne den Namen.
Da waren wir ja dann in der Familie untergebracht, was glaube ich für beide Seiten am Anfang ziemlich ungewohnt und aufregend war. Für die, weil wir Weiße sind und bei denen zu Besuch waren und für uns, weil die Familie einfach so riesig war und wir dauerhaft beobachtet wurden. Zum Teil weiß ich nicht, ob man noch von Beobachten oder eher von Anstarren reden sollte :D

Beim Essen saßen wir in der Mitte und circa acht Frauen standen um uns rum, nur um uns dabei zuzugucken. Zum Teil ging uns das echt auf die Nerven Aber naja, das hat sich dann nach 2 Tagen so gut wie gelegt.
Jetzt zu "Tihar", am Freitag war der Tag an dem Krähen verehrt wurden, Samstag waren die Hunde dran, Sonntag die Kühe und am Montag Ochsen, Dienstag war (Bhai Tika=jüngerer Bruder Tika) und das war auch der große Abschluss des Festivals.
Am Sonntag wurden überall Lichterketten aufgehängt und Bilder wurden mit Farbe auf den Boden gemalt. Abends sind wir mit den Kindern rumgegangen und haben uns das alles angeguckt. Das ganze sah so aus, wie übertriebene Weihnachtsdekoration, aber es war schön.
Am Dienstag war dann der bedeutendste Tag, das ist so was wie ein Bruder-Schwester-Tag, was ich total gut finde, dass es so was hier gibt, weil dann alle Familienmitglieder Zusammenkommen, zusammen beten, essen und die Geschwister schenken sich gegenseitig was Kleines. Ich fand es total schön, dass uns die Familie da so mit einbezogen hat. Wir durften beim Beten bei denen sitzen, also das war alles auf dem Dach und wir saßen auf Teppichen. Dann haben sich die Geschwister gegenseitig Tika auf die Stirn gemacht und sich die Geschenke übergeben und jeder hat so einen Teller mit Essen drauf bekommen (Nüsse, getrocknete Früchte, Banane, Apfel, Obst von dem ich den Namen nicht weiß, nepalesisches Gebäck, ). Vorher durften wir nichts Essen und Trinken und danach, so gegen 12 Uhr gab es dann Reis.
Am Donnerstagmorgen sind wir dann wieder aufgebrochen und nach Jhapa mit dem Jeep gefahren, da sind wir Mittags angekommen und dort haben wir den Tag und auch die darauffolgende Nacht bei einem Bauern verbracht. Im Gegensatz zu Ilam und Kathmandu war es dort richtig heiß, auf jeden Fall über 30 Grad. An diesem Ort hätte ich gerne noch einige Zeit verbracht, weil es einfach super schön war und die Menschen waren ganz toll und lieb. Als wir angekommen sind haben wir erst mal Tee getrunken und Kekse gegessen mit dem Bauern, seinen zwei Neffen und seinem Enkelsohn, danach waren wir mit ihm bei seinen Reisfeldern und haben unsere Füße in einem kleinen Bach gebadet. Abends haben wir dann zusammen gekocht (Reis, Linsen und Bohnen), alles aus eigenem Anbau, und wir haben frische Milch von seiner Kuh bekommen. Beim Essen wurden dann natürlich wieder Fotos von uns gemacht. Danach haben wir noch zusammen draußen gesessen, die Ruhe genossen und uns unterhalten. Es war einfach total schön da, die Menschen sind mit ihren zwei Kühen und zwei Ziegen zufrieden und glücklich.

Am Freitagmorgen sind wir um 3 Uhr aufgestanden, um mit dem Bus in Richtung Kathmandu zu fahren. Um 20 Uhr waren wir dann auch endlich da und todmüde. Hier hat uns unsere Mama dann noch "Chau-Chaus" gemacht (das sind die Nudeln die es auch in asiatischen Restaurants gibt) und danach sind wir schlafen gegangen.
Ab heute dürfen wir die Schule nicht mehr verlassen, bis zum 20.11., da am 19. Wahlen sind, die von den Maoisten (eine sehr gewalttätige Partei) verhindert werden wollen. Die haben Streiks angekündigt und es wäre einfach viel zu gefährlich wenn wir auf die Straße gehen würden, weil die auch gerne mal jemanden umlegen ohne einen Grund dafür zu haben, sondern einfach nur um ihre Macht zu demonstrieren. Aber ich denke mal, dass das alles gut gehen wird, also keinen Grund zur Sorge.
Mehr von Franziska findest du auf ihrem Blog:
zissiblog.wordpress.com