IJFD - Internationaler Jugendfreiwilligendienst
Der Internationale Jugendfreiwilligendienst ist ein Lern- und Bildungsdienst, der sich durch eine Vielschichtigkeit auszeichnet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Freiwilligenformaten beschränkt sich er nicht auf einen bestimmten Bereich und steht somit fast allen Projekten und Bewerbern offen. Der IJFD ist eine sehr neue Freiwilligenform und existiert erst seit Januar 2011.
In welchen Ländern gibt es IJFD Stellen?
Der Internationale Jugendfreiwilligendienst kann theoretisch in allen Ländern weltweit geleistet werden. Es gibt vom Gesetzgeber keine Einschränkung über spezielle geographische Regionen.
Was kann ich in einem IJFD Projekt arbeiten?
Denkbar ist eine Arbeit in nahezu allen gemeinwohlorientierten Einrichtungen, solange deine Arbeit kein reiner Bürojob ist und du arbeitsmarktneutral eingesetzt wirst. Gefördert werden insbesondere Projekte in folgenden Bereichen:
- im ökologischen Bereich, insbesondere im Naturschutz, in umweltbindenden Einrichtungen oder in Projekten zur Förderung nachhaltiger Entwicklung
- in sozialen Einsatzbereichen, insbesondere der Arbeit mit alten, kranken und behinderten Menschen, sowie der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- in der Kultur, im Sport und in der Denkmalpflege
- im Bildungswesen
- in der Friedens- und Versöhnungsarbeit, sowie in der Demokratieförderung
Voraussetzungen
Um an einem IJFD Projekt teilzunehmen, musst du dich für mind. 6 Monate und max. 18 Monate verpflichten. Zu Beginn deines Dienstes musst du die Vollzeitschulpflicht bereits erfüllt haben und du musst das Projekt vor Beendigung deines 27. Lebensjahres beendet haben.
Finanzierung des IJFD
Leider gibt es keine klaren Richtlinien, wie der Internationale Jugendfreiwilligendienst bezahlt werden soll. Zwar darf die Teilnahme nicht von Spenden des Freiwilligen abhängig gemacht werden, eine finanzielle Beteiligung ist aber ausdrücklich erlaubt. Unterkunft, Verpflegung, Reisekosten und Taschengeld werden oft vom Träger übernommen oder es wird eine Geldersatzleistung gezahlt - dies ist aber nicht verpflichtend. Das Taschengeld darf 350 Euro pro Monat nicht übersteigen, da es aber keine definierte Mindesthöhe gibt, fällt der Betrag in der Realität oft geringer aus.
Versicherung
Du bist während deines Freiwilligendienstes rundum versichert. Jeder Träger muss für dich eine Krankenversicherung, eine Unfallversicherung und eine Haftpflichtversicherung abschließen. Für die Unfallversicherung gilt die Mindestversicherungssumme von 200.000 Euro bei Invalidität mit 225% Progression.
Seminare
Bei einem zwölfmonatigen Freiwilligendienst musst du mindestens 25 Seminartage haben (bei 6 Monaten nur 15 Tage). Wenn dein Dienst länger als 12 Monate dauert, erhöht sich die Anzahl der Seminartage um je einen Tag pro zusätzlichen Monat. Insgesamt müssen mindestens 2 Seminare mit einer Mindestdauer von je 5 Tagen angeboten werden, wobei das erste Seminar innerhalb von 5 Monaten vor Beginn deines Freiwilligendienstes starten muss und das zweite Seminar innerhalb von 6 Monaten nach Beendigung des IJFD abgeschlossen sein muss.
Urlaub
Der Urlaubsanspruch soll sich an landesüblichen Regelungen orientieren. Bei einem zwölfmonatigen Freiwilligendienst ist jedoch eine Mindestdauer von 20 Urlaubstagen für den IJFD vorgeschrieben.
Der IJFD als Zivildienst
Es ist möglich, den Internationalen Jugendfreiwilligendienst mit dem ADiA zu kombinieren. Wenn du in diesem Fall 8 Monate oder länger im Projekt tätig bist, wird deine Arbeit als Zivildienstersatz anerkannt.